von Fanny Remus
04. Juni 2024 | 10 min
Über die Hälfte aller Unternehmen haben Probleme neue Kräfte zu finden und rund 40% Schwierigkeiten Mitarbeitende dann auch zu halten. (Talent Trends 24, MP)
Der Druck auf Firmen wächst, weil Fachkräfte fehlen. Und das nicht, weil die Gen Z zu faul zum Arbeiten wäre, wie gern behauptet wird, sondern wegen unserer geänderten Demografie.
Die Pyramide, auf der unser aktuelles Wirtschafts- und Sozialsystem aufgebaut ist, ist erst zu einem Baum geworden und macht sich jetzt auf den Weg zur Urne - bedeutet: Viele älterwerdende Menschen müssen von wenigen Jüngeren versorgt werden und die Gesamtheit der arbeitsfähigen Personen wird kleiner.
Bis 2060 werden wir ohne Zuwanderung 1/3 weniger Erwerbstätige haben, weil die Baby-Boomer-Generation den Arbeitsmarkt verlässt. (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz). Die Auswirkungen dieser Entwicklung spüren Firmen schon jetzt.
Es ist also schon heute essenziell im eigenen Unternehmen, eine Kultur aufzubauen, in der die Menschen gerne arbeiten. Nur so kann sich eine Firma Know-How und Fachkräfte sichern. Das Umdenken dafür muss so schnell wie möglich stattfinden.
Mehr als 1/3 aller Arbeitskräfte sind aktiv auf Stellensuche (Talent Trends 2024, Michael Page). Wieso haben dann Unternehmen trotzdem solche Probleme Kandidat:innen für sich zu begeistern?
Unternehmen gehen davon aus, dass Gehalt das Wichtigste ist. Aber die Hälfte der Arbeitnehmer nennt Dankbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung als wichtigsten Faktor für Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
Flexibilität ist der zweitwichtigste Faktor, während Firmen immer mehr zurück in unflexible Strukturen wie Präsenzarbeit und vorgegebene Prozesse drängen.
Diese Lücke in den Erwartungen sorgt trotz der wirtschaftlichen Lage für eine hohe Wechselbereitschaft unter Arbeitnehmern. Fachkräfte sind also schon beim Recruiting schwer zu überzeugen und dann fehlt Firmen momentan auch die Fähigkeit, diese langfristig zu halten (Talent Trends 2024, Michael Page).
Wichtig ist also herauszufinden, was die eigenen Mitarbeitenden wollen und ihnen entsprechende Angebote zu machen.
Zufriedene Mitarbeitende kündigen seltener. Und solange die gesetzlichen Anforderungen des Arbeitsrechtes erfüllt werden, ist die Unternehmenskultur der mächtigste Hebel, um Zufriedenheit zu erreichen.
Zufriedenheit heißt, dass Bedürfnisse gedeckt sind. Am besten gelingt das im Arbeitskontext, wenn Unternehmen und Mitarbeitende gemeinsame Leitplanken für die Zusammenarbeit entwickeln.
Das fühlt sich am Anfang nach viel Aufwand an, wird langfristig aber einen wichtigen Vorteil bringen. Wie genau ihr Mitarbeitende zufriedenstellt, dazu haben wir hier einen ausführlichen Artikel.
Um aber bei der Individualisierung nicht so granular zu werden, dass der Aufwand den Nutzen nicht mehr rechtfertigt, haben Unternehmen die Möglichkeit Werkzeuge einzusetzen, die eine Flexibilisierung bei überschaubarem Aufwand ermöglichen.
Dafür sind Benefits ein Leuchtturm-Beispiel. Über eine Plattformlösung wie emplu kann eine große Auswahl an Benefit-Angeboten gemacht werden – von Zuschüssen, Leasing über Sachbezugsgutscheine bis zu Rabatten ist alles dabei, woraus sich eure Mitarbeitenden ihre individuellen Benefitpakete zusammenstellen können. Gleichzeitig erübrigt es die mühsame Erfragung von Bedürfnissen (die sich ja auch ändern können) und bietet eine übersichtliche Administrationsumgebung.
Mit solchen Tools wird Augenhöhe sehr einfach und Mitarbeiterzufriedenheit leicht erreichbar.
Und gleichzeitig wird sich diese Kultur auch auf das Recruiting auswirken. Schon im Prozess evaluieren Kandiat:innen, ob sie sich wohlfühlen und was das Unternehmen bieten kann.
Tauchen schon in Stellenanzeigen und Bewertungsportalen Aussagen zu gelungenen Benefits auf, ist das ein Marker für eine angenehme Unternehmenskultur. Nach eine Studie von Voio und Kununu schauen bereits mehr als zwei Drittel aller Stellensuchenden auf Schlagworte wie „Benefits“ und ähnliche.
Durch persönliche Empfehlungen werden zufriedene Mitarbeitende auch zu wertvollen Botschaftern und können so das Recruiting unterstützen.
Tools wie Mitarbeiter-Benefits helfen auf vielen Ebenen die Unternehmenskultur zu gestalten, erleichtern Mitarbeiterbindung und das Recruiting. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und eines Arbeitnehmermarktes (der sich in den nächsten 20 Jahren noch verschärfen wird) sind sie ein unverzichtbares Werkzeug für moderne Unternehmensführung. Unternehmen, die heute schon Benefitsysteme einführen, werden in naher Zukunft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erreichen.