von Fanny Remus
21. August 2023 | 5 min
Benefits sind Zusatzleistungen, die man als Arbeitgeber seinem Team zukommen lassen kann.
Wie der Name schon sagt, werden sie „oben drauf“ zu den vereinbarten Vergütungen geleistet.
Verschiedene Studien zeigen, dass sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeitende Benefits schätzen. Sie steigern die Verbundenheit zur Firma und verbessern das Betriebsklima.
Attraktivität als Arbeitgeber: Mit Zusatzangeboten kann sich eine Firma im „War of Talents“ abheben und so attraktiver für potenzielle und bestehende Fachkräfte sein. Mitarbeiter-Benefits signalisieren, dass sich ein Arbeitgeber Gedanken um seine Teams macht und „New Work“ nicht nur ein Buzzword ist, sondern tatsächlich im Unternehmen gelebt wird.
Work-Life-Balance: Mit Benefits sinkt die Hürde für ausgleichende Aktivitäten. Die Mitarbeitenden bekommen Anreize ihre Freizeitaufregend, entspannend oder inspirierend zu gestalten und so einen gesunden Ausgleich zu ihrer Tätigkeit zu schaffen. Auch unterstützende Benefits, wie Kita- und ÖPNV-Zuschuss sorgen für Entlastung und zufriedenere, gesündere Mitarbeitende.
Gesundheitsförderung: Mit Angeboten für Mentale Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden profitieren die Mitarbeitenden langfristig und erfahrungsgemäß reduzieren sich Ausfallzeiten.
Weiterbildung: Benefits können auch Gutscheine für Bildungsangebote sein, die die Mitarbeitenden flexibel für die eigene Weiterbildung nutzen können. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Entwicklungsmöglichkeiten. Gleichzeitig werden qualifiziertere Teams auch bessere Ergebnisse erzielen.
Mitarbeiterbindung und -motivation: Mit all diesen Vorteilen sind Arbeitnehmer dem Unternehmen gegenüber positiver eingestellt, weil es ein gleichberechtigtes Geben und Nehmen ist. Das verringert Fluktuation, hält wertvolle Mitarbeitende im Unternehmen und spart eine Menge Kosten.
Steuerliche Vorteile: Nicht zuletzt sind Benefits eine gute Möglichkeit steuerfreie Zusatzleistungen anzubieten und Lohnnebenkosten zu sparen. Warum sollte man diese Win-Win-Werkzeuge also nicht einsetzen.
Ihr seht, Mitarbeiter-Benefits haben viele Vorteile. Aber wie kommt es, dass diese Leistungen diese Wirkung haben?
Anerkennung ist eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Es ist urmenschlich sich an“erkannt“ und gesehen fühlen zu wollen. Denn evolutionsbiologisch ist Anerkennung wichtig, weil ihr Fehlen einen lebensgefährlichen Ausschluss aus der Gruppe bedeuten kann. Und wenn sich das Gehirn im Überlebensmodus befindet, ist es natürlich weniger produktiv.
Ein Gefühl der Anerkennung motiviert wie kaum etwas anderes. Und diese Motivation wirkt intrinsisch, weil sie Grundbedürfnisse anspricht.
Wie kommen da die Benefits ins Spiel? Extrinsische Motivation, z. B. über das Gehalt, nutzt sich ab, da man sich an das Level an finanzieller Sicherheit gewöhnen kann.
Benefits zahlen durch die Anerkennung, die sie darstellen, auf soziale Bedürfnisse ein, die als „unstillbar“ gelten. Der Gewöhnungseffekt setzt mindestens viel langsamer ein. Durch individuelle Benefits, die immer wieder neu zusammengesetzt werden können, wird der Abnutzungseffekt nochmal verringert.
Benefits sind einer der seltenen Fälle, wo einfach niemand verliert. Die Mitarbeitenden freuen sich, weil sie etwas extra bekommen und der Mehraufwand für Firmen ist gering. Natürlich braucht es eine gewisse Investition, die ist aber gering und führt mittel- bis langfristig dazu, dass Geld eingespart wird. Zufriedene Angestellte arbeiten besser und kündigen seltener. Diese Wertschätzung wird also mit Produktivität belohnt. Und das Unternehmen spart sich teure Neueinstellungen und Know-How-Verlust.
Wichtig ist, dass die Benefits in der Unternehmenskommunikation auch klar als Anerkennung und Wertschätzung herausgestellt werden, um die positiven Effekte zu verstärken. Dann steht dem Erfolgsmodell Mitarbeiter-Benefits nichts mehr im Weg.